Wohnmobilreise in die Niederlande
(06. August 2022 bis 20. August 2022)
Fulda (D) - Holwerd (NL) - Franeker (NL) - Den Oever (NL) - Lelystad (NL) - Almere (NL) - Andernach (D) - Bad Windsheim/Franken-Therme (D) - Donaustauf bei Regensburg/Walhalla (D)
06. August 2022
Unser Wohnmobil holten wir gegen 10 Uhr aus der Garage und wir starteten Richtung Norden. Unser Reiseziel ist dieses Mal die Niederlande. Wir haben beschlossen, dass wir nach jeweils 200 gefahrenen Kilometern einen Fahrerwechsel vollziehen. Die ersten 200 km fuhr ich. In Österreich war es regnerisch. Ab Straubing schien die Sonne und das Wetter wurde jeden weiteren Kilometer schöner und schöner! Ab Straubing fuhr Alfred bis nach Erlangen. In Erlangen hörte Alfred Reifengeräusche, die er nicht zuordnen konnte und so hielt er auf einem Parkplatz an. Er kontrollierte alle vier Reifen. Er konnte allerdings keinen Fehler feststellen. Also fuhren wir weiter, leider nicht sehr lange. Ein ruckartiges Zucken, ein tiefes Geräusch und eine Vollbremsung waren das Nächste, was ich registrierte und Alfred rief: "Sch...e, jetzt ist es kaputt!" Er brachte das Wohnmobil am Pannenstreifen zum Stehen und als ich ausstieg, kam uns schon ein junges Paar entgegen gelaufen und fragten, ob bei uns alles in Ordnung sei!
Ich musste mich erst einmal orientieren. Es lagen einige Teile hinter unserem Wohnmobil. Alfred hatte sich als erster vom Schrecken erholt und antwortete dem jungen Paar, dass wir in Ordnung seien. Er erkundigte sich, ob sie keinen Schaden durch unsere Reifenpanne erlitten hatten. Diese verneinten und fragten, ob sie noch etwas für uns tun können. Alfred sagte, dass wir die Polizei holen werden und diese werden uns schon helfen! Wir bedankten uns nochmals bei dem jungen Paar, dass sie stehen geblieben sind und uns ihre Hilfe angeboten hatten.
Alfred rief die Polizei an und diese waren schnell vor Ort. Er telefonierte noch mit dem hiesigen ADAC, der deutschen Pannenhilfe. Die Polizei nahm unsere Daten auf und halfen auch, dass wir so schnell wie möglich eine Hilfe des Pannendienstes bekamen.
Wir waren sehr erleichtert als ein Wagen vom ADAC hinter unserem Wohnmobil eintraf. Dieser hatte einen neuen Reifen mit und wechselte den rechten hinteren Reifen. Nach der Montage des neues Reifen bezahlten wir € 250,00 und waren froh, dass alles so glimpflich ausgegangen war.
Ich war ein wenig fertig und war mir nicht sicher, ob wir weiterreisen sollten! Doch Alfred entschied, dass wir weiterfuhren. Der Innenkotflügel musste neu gemacht werden, doch Alfred meinte, dies wird erst nach dieser Reise von einer Werkstatt repariert.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhren wir weiter. Wir entschlossen uns in Fulda zu übernachten. Alfred fand diesen Platz über das App "park4nigth".
In Fulda angekommen war noch ein Platz frei und da parkte er sich ein. Alfred inspizierte jetzt den Unterboden unseres Wohnmobiles und stellte doch einen größeren Schaden fest. Unser Wellnessoase, also unser Bad, hatte einen Schaden am Abfluss erlitten. Doch für diese Reise nicht relevant und zu Hause wird er alles reparieren bzw. reparieren lassen, was er nicht selbst machen kann.
Der erste Reisetag war aufregender als wir uns das so gedacht hatten. Wir verbrachten noch einen ruhigen Abend auf dem Wohnmobilstellplatz.
Wohnmobilstellplatz Fulda:
Adresse: 36041 Fuda, Johannisstraße 44
GPS: N50°32'33'' E 9°39'51''
Kosten: € 5,00 für 24 Stunden (Automat), Strom an einigen Plätzen vorhanden, kein Wasser, für eine Nacht perfekt, gleich in der Nähe "Deutsches Feuerwehrmuseum und Parkanlage
07. August 2022
Nach dem turbulentem Ereignis des Vortages wollten wir es heute langsam angehen. Wir entschlossen uns spontan zu einem Besuch des Deutschen Feuerwehrmuseums, welches in der Nähe unseres Stellplatzes lag. Wir wurden von zwei netten Herren empfangen. Wir zahlten den Eintritt von € 6,00 pro Person. Für Alfred zahlten wir nur € 5,00 da er Feuerwehrmann bei der Betriebsfeuerwehr ist und alle Feuerwehrmänner bekommen € 1,00 Rabatt auf die Eintrittskarte.
Dieses Museum beherbergt 25 historische Großfahrzeuge und ist wirklich für Groß und Klein interessant. Es zeigt, wie sich der Fortschritt bei der Feuerwehr entwickelt hat.
Adresse: Sankt Laurentius Str. 3, 36041 Fulda
Nach diesem sehr interessanten Museumsbesuch machten wir uns auf den Weg ins 500 km entfernte Holwerd im Norden der Niederlande. Alfred hatte hier einen Campingplatz gefunden, der uns gefallen könnte und er hatte recht behalten.
In den Niederlanden angekommen, stellten wir fest, dass alles viel kleiner, viel ruhiger war. Wir waren begeistert. Holwerd ist ein Dorf in der niederländischen Provinz Friesland und hier leben 1.585 Einwohner. Der Weg zum "Camping Zee von Tijd" war schmal, doch für unser Wohnmobil ausreichend. Ich begrüßte die Dame an der Rezeption mit einem netten "Goede dag". Sie erwiderte meinen Gruß. Doch ihr entging nicht, dass ich nicht aus den Niederlanden kam. Sie sprach gleich in Deutsch weiter. Wir zahlten € 51,00 für zwei Nächte inkl. der Touristentaxe. Den Platz für das Wohnmobil wurde nicht zugewiesen, sondern konnte frei gewählt werden.
Alfred parkte ein und wir genossen unseren ersten Abend in den Niederlanden.
Camping Zee van Tijd in Holwerd:
Adresse: 9151 HC Holwerd, Netherlands, 5 lt Keechje
gepflegte Sanitäranlagen, inkl. 4-Ampere-Stromanschlüsse, Ver- und Entsorgung möglich, Kosten pro Nacht € 21,50 und pro Person und Nacht € 2,00 für die Touristensteuer, 40 Plätze, Brötchenservice, perfekter Ausgangspunkt für Radausflüge und Wattwanderungen,
08. August 2022
Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang in das kleine Dörfchen, Wir waren begeistert von dem zauberhaften Charme dieses Örtchens.
Später fuhren wir mit den Fahrrädern und erkundeten die Umgebung. Wir fuhren zum Pier, wo man die Möglichkeit hat auf die Insel " Ameland" mit der Fähre zu fahren. Wir spazierten in der Nähe des Piers am Watt entlang und sahen den vielen Vöglen zu, wie sie ihre Kreise zogen. Das Wattmeer ist etwas Besonderes, ein Naturschutzgebiet, eine Welt von Ebbe und Flut. Dieses Meer hat zwei Gesichter, in einem Augenblick steht alles unter Wasser, im nächsten Augenblick laufen wir über mehr oder weniger trockenen Meeresboden. An manchen Stellen roch es modrig, doch das ist eben das Watt. In dieser Gegend werden auch Wattwanderungen angeboten.
Später fuhren wir am Deich entlang bis nach Wierum. Auf diesem Weg entdeckten wir eine Statue, eine Skulptur von Jan Ketelaar. Die Skulptur besteht aus zwei, fünf Meter hohen, Frauen, die aus Metall geschweißt sind, eine füllige und eine dünne Frau. Sie blicken auf das Meer. Laut Internet lautet der Titel " Warten auf Flut" und handelt von der Suche nach Gleichgewicht und Austausch.
Wir sahen viele, viele Schafe entlang unseres Weges. Es war echt ein Traum, so ruhig, so entspannt. In Wierum machten wir eine kurze Rast und anschließend fuhren wir wieder retour zum Campingplatz. Insgesamt fuhren wir ca. 10 km mit unseren alten Rädern.
Am Abend fuhren wir nochmals zum Pier mit den Fahrrädern um zu schauen, ob das Wasser wieder zurückgekommen war. Schließlich war es ja das Wattmeer. Ja, das Wasser war wieder da, wo wir nachmittags am Watt spazierten. Wir setzten uns auf eine Betonmauer und genehmigten uns ein Glas Wein, von der Flasche, die wir in einem Rucksack gepackt hatten.
09. August 2022
Später brachen wir mit unseren Fahrrädern zu einer Erkundungstour in die Stadt auf. Wir durchfuhren das historische Stadtviertel, vorbei an dem wunderschönem Rathaus, entlang wunderschöner Grachten und der Häuser. Die historische Altstadt war sehr idyllisch, fast kitschig, einfach wunderschön.
Den Abend verbrachten wir sehr entspannt vor unserem Wohnmobil. Wir genossen die Stille und die angenehme Atmosphäre unseres heutigen Übernachtungsortes.
Campingplatz Bloemketerp in Franeker:
Adresse: 8801 PG Franeker, Burgemeester J. Dijkstraweg
GPS: N 53°11'18'' E 5° 33'10''
Städtischer Stellplatz, inkl. Strom, Wasser, Müllentsorgung, saubere Sanitäranlagen mit Türcode, WLAN, Rezeption im Gebäude der Freizeitanlage, Ver- und Entsorgung, Kosten pro Nacht € 23,50 und Touristenabgabe € 1,40 pro Person und Nacht, Waschmaschine und Trockner vorhanden, sehr ruhiger und angenehmer Campingplatz, kurzer Weg in die Stadt
10. August 2022
Nach dem Frühstück entschlossen wir uns zu einer Radtour. Wir hatten eine Karte, wo Fahrradrouten rund um Franeker eingezeichnet waren.
Wir radelten los und stellten relativ rasch fest, dass wir irgendwo eine Abzweigung übersehen hatten. Doch im nachhinein gesehen, war es Glück, denn so fuhren wir mit unseren Rädern nach Harlingen. Die Stadt, welche wir gestern besuchen wollten. Harlingen ist eine Stadt mit langer Fischerei- und Schifffahrtsgeschichte. Sie besitzt einen wichtigen Hafen, welcher zugleich der einzige Seehafen in Friesland ist. Am Hafen spürt man die urige alte Seemanns-Atmosphäre. Die Stadt lädt mit vielen historischen Gebäuden zum Bummeln und Verweilen ein. Von Harlingen fahren mehrmals täglich Fähren zu den Inseln Terschelling und Vlieland.
Nicht weit von der Stadt, endeckten wir den Sandstrand am Wattmeer. Hier kann man Schwimmen, Surfen, Kitesurfen. Wir machten einen kurzen Halt und beobachteten das rege Treiben am Strand.
Weiter ging es über Arum weiter nach Pingjum. In Pingjum entdeckten wir auf einem Fußballplatz ein paar Kunstwerke, welche sehr schön in die Landschaft mit grünem Rasen eingearbeitet wurde. Wir waren sehr beeindruckt.
In Witmarsum machten wir einen Stop im Restaurant "Nice Flavour" und stillten unseren Durst mit einem Glas Bier im Schatten der Terrasse.
Weiter ging es über Lollum nach Tzum und wieder zurück nach Franeker. Es war eine wunderschöne Radtour mit wirklich schönen landschaftlichen Eindrücken. Insgesamt fuhren wir mit den Fahrrädern eine Strecke von 47 km. Das Radfahren in den Niederlanden ist sehr angenehm, da es keine wirklichen Höhenmeter zu bewältigen gibt. Es gibt fast durchgehend einen eigenen Radweg und das ist einfach angenehm beim Fahren, wenn man nicht direkt auf der Straße fahren muss, wo die Autos fahren.
Am Campingplatz angekommen verspürten wir einen großen Hunger und so kochten wir uns "Zucchine-Cordon-Bleu" mit grünem Salat. Es schmeckte hervorragend. Den Abend verbrachten wir gemütlich vor unserem Wohnmobil und genossen die abendliche Ruhe!
11. August 2022
Beim Frühstück entschieden wir uns noch einen Tag bzw. eine Nacht am Campingplatz zu bleiben. Ich marschierte zur Rezeption und äußerte unseren Wunsch noch eine Nacht zu bleiben. Es war kein Problem. Ich bezahlte die Kosten von € 25,00 für die Verlängerung.
Wir gingen zu Fuß in die Altstadt und besuchten den städtischen Park. Wir waren uns einig, dass Franeker eine wirklich wunderschöne Stadt, mit einer besonderen Atmosphäre, ist.
Später besuchten wir das "Eisinga Planetarium", direkt neben dem Rathaus. Dieses Planetarium beherbergt das älteste und funktionsfähigste Modell des Sonnensystems. Weiters ist es das größte mechanische Planetarium weltweit. Es wurde in den Jahren von 1774 bis 1781 von Eise Eisinga, einem friesischen Wollkämmer, gebaut. Es befindet sich in einem hübschen Grachtenhaus an der Decke seines Wohnzimmers und wird von einer Pendeluhr mittels mehrerer Gewichte angetrieben. Wir waren von dem Räderwerk beeindruckt und konnten es gar nicht glauben, dass wir diese Sehenswürdigkeit entdeckt hatten.
Nach dem Besuch des Planetariums belohnten wir uns mit einem Eis und in einem Geschäft kauften wir einige Souvenirs für die Lieben zu Hause.
Am Abend kochte Alfred eine Wokpfanne mit Reis. Es schmeckte vorzüglich!
12. August 2022
Um nach Den Oever zu gelangen, mussten wir über den Abschlussdeich "Aftsluitdijk" fahren. Dies ist ein 32 Kilometer langer Damm zwischen den Provinzen Noord-Holland und Friesland. Der Damm gilt als das wichtigste Einzelbauwerk zur Landgewinnung . Auf dem Damm verläuft die Autobahn A7 und ein Rad- und Gehweg. Durch diesen Sperrdamm entstand auf der einen Seite der salzige "Zuiderzee" und auf der anderen Seite das süße Binnengewässer "IJsselmeer".
Nach einigen Kilometern auf dem Damm hielten wir am "Kornwerderzand", einem Strandabschnitt des IJsselmeeres an. Wir parkten direkt beim "Wadden Center" und hier besichtigten wir einige alte Bunker und anschließend verbrachten wir den Nachmittag mit Blick auf dem Strand. Ich nutzte die Gelegenheit um im IJsselmeer zu schwimmen und genossen es, den Kitesurfern bei deren Kunststücken zuzusehen.
Am späteren Nachmittag kochte Alfred Saumeisen mit Semmeln.
Parkplatz Kornwerderzand:
Adresse: 1c Afsluitdijk, 8752 TP Kornwerderzand
GPS: N 53°4'26'' E 5°20'31''
toller Parkplatz mit Blick auf das süße "IJselmeer" - keine Gebühren - Parken am Tag
Gegen 18 Uhr fuhren wir über den Damm und waren sehr beeindruckt von diesem Bauwerk. Dieser Damm wurde von 1927 bis 1933 erbaut und dient heute als Schutz gegen Überschwemmungen. Leider waren viele Baustellen und so konnten wir das "Cornelis Lely-Denkmal" bzw. den dortigen Aussichtsturm nicht besuchen.
Wohnmobil-Parkplatz Den Oever:
GPS: N 52°55'54'' E 5°2'23''
Adresse: Stontelerweg, 1779 GN Den Oever
keine Ent- bzw. Versorgung, Restaurant in der Nähe, Einkaufsmöglichkeiten vorhanden, gebührenpflichtiger Parkplatz - € 14,00 für 24 Stunden, Bezahlung der Parkgebühren online über AanUit.net App (anmelden, aktivieren und Bezahlung monatlich über Lastschriftverfahren) - wichtig: man muss sich unbedingt abmelden, wenn man den Parkplatz wieder verlässt, Zahlung der Gebühren angeblich auch bei Hafenmeister möglich
13. August 2022
Vormittags fuhren wir mit den Fahrrädern zum Dekamarkt einkaufen und füllten somit unsere Lebensmittel wieder auf.
Wir besuchten den dortigen Fisch- und Käsemarkt und später fuhren wir gemütlich mit den Fahrrädern zum Zuiderhaven und weiter zum Robbenoordbosch - einem nationalen Waldgebiet, einem Wandergebiet.
Wir fuhren zum Wohnmobilstellplatz "Camp & Surf Markermeer" und wurden von einem netten älteren Herrn empfangen. Es herrschte reges Treiben rund um den Wohnmobilstellplatz und am dortigen Strand. Der Stellplatz befindet sich direkt am Markermeer.
Alfred und ich erkundeten zu Fuß die Umgebung und endeckten eine 25 Meter hohe Skulptur aus Metallteilen, den Riesen von Lelystad. Der 25 Meter große Riese hockt am Deich und schaut auf das Meer. Die Einwohner von Lelystad nennen ihn "der kackende Mann". Die Konstruktion besteht aus 1782 Knotenpunkte, das Gewicht beträgt mehr als 44000 Kilogramm. Für das Skelett benötigte man mehr als 1800 verschiedene Stäbe. Der britische Künstler Antony Gormley entwarf dieses beeindruckende Kunstwerk.
Am Abend genossen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick auf das Meer. Der Vollmond bescherte uns eine besondere Atmosphäre und wir waren dankbar für diese besonders schönen Stunden.
Wohnmobilstellplatz "Camp & Surf Markermeer" Lelystad
Adresse: Markerstrekdam, 8242 Lelystad
GPS: N 52°31'34'' E 5°25'32''
ca. 55 Stellplätze, keine Wasserversorgung bzw. Entsorgung, Chemietoilette kann entsorgt werden, Kosten € 17,00 für eine Nacht, ganzes Jahr geöffnet, mieten von Stand-Up-Paddel möglich, keine Sanitäranlagen,
14. August 2022
Nach einer kräftigen Tasse Kaffee fuhren wir mit den Fahrrädern eine Strecke von ca. 20 km. Lelystad ist die Hauptstadt der Provinz Flevoland und beherbergt 81.198 Einwohner. Lelystad ist ein neu geschaffenes Land in einem Gebiet, wo einst nur Wasser war. Ein Ausflug nach Lelystad ist also eigentlich eine Radtour über dem Meeresboden.
Wir fuhren entlang des Hafens und entdeckten den Nachbau eines VOC-Schiffes. Die Batavia ist eine der Hauptattraktionen von Batavialand, einem Museum.
Wir fuhren durch kleine, ruhige Gassen und erreichten nach vielen Kilometern den Bahnhof. In der Nähe des Bahnhofes machten wir in einem Lokal eine Pause. Später hielten wir noch bei einem Lebensmittelmarkt und erledigten unseren Einkauf.
Nachmittags lieh ich mir am Strand ein Stand-Up-Paddel-Board aus. Ich bezahlte für zwei Stunden eine Leihgebühr von € 12,50. Dies stand bereits seit längerer Zeit auf meiner To-Do-Liste und so ergriff ich die Chance es zu machen. Ich gebe zu, dass ich mir vorab ein YouTube-Video ansah, um ein paar Tipps zu erhalten. Ich wusste somit, wie ich das Paddelblatt korrekt halten musste. Es machte riesigen Spaß. Anfangs war ich unsicher am SUP-Board, doch mit der Zeit wurde ich mutiger und ich genoss diese Zeit. Glücklich und zufrieden gab ich das Board nach zwei Stunden zurück und bin mir sicher, dass ich dies, wenn sich die Gelegenheit ergibt, wieder machen werde.
Wir füllten am Abend den Rucksack mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern. Mit zwei Hockern unter dem Arm und dem gefüllten Rucksack schlenderten wir zum Strand und genossen den wunderschönen Abend. Wir beobachteten, wie die Leute im Wasser Spaß hatten, obwohl es bereits dunkel wurde. Wir konnten noch junge Leute beobachten, welche noch eine Fahrt mit dem Bananen-Boot genossen. Sie hatten sichtlichen Spaß.
15. August 2022
Heute ging es wieder weiter. Unser heutiges Ziel hieß Almere. Almere ist die achtgrößte Gemeinde der Niederlande und die größte Gemeinde der Provinz Flevoland. Diese Stadt liegt in der Nähe von Amsterdam.
Alfred hatte einen sehr schönen Stellplatz direkt am Hafen gefunden. Als wir dort ankamen, meldeten wir uns beim dortigen Hafenmeister an. Wir entrichteten die Stellplatzgebühr für zwei Nächte in der Höhe von € 32,42 inkl. Kurtaxe. Alfred parkte wieder sehr gekonnt das Wohnmobil am Stellplatz ein.
Später erkundeten wir zu Fuß die Umgebung und stellten fest, dass die Stadt sehr von der Kunst geprägt war. Wir fanden an vielen Ecken Kunstobjekte, die uns sehr beeindruckten.
Gegen Abend marschierten wir zum Gooimeer und genossen diese Zeit. Das Gooimeer ist ein See. Es handelt sich um ein Überbleibsel des ehemaligen Zuidersees, welches bei der Abgewinnung von Land erhalten blieb.
Am Abend gab es ein heftiges Gewitter mit heftigen Blitzen und lautem Donner.
Wohnmobilstellplatz Almere Haven:
Adresse: 11 Sluiskade, 1353 BT Almere
GPS: N 52°19'56'' E 5°13'2''
ca. 20 Plätze direkt am Hafen von Almere, Strom vorhanden € 0,50/KW, offen von April bis Oktober, saubere Sanitäranlagen, Ver- und Entsorgung möglich, Chemietoilette
16. August 2022
Heute planten wir eine Radtour rund um Almere. Wir fuhren an einer Bierfabrik vorbei und entdeckten viel Schönes. Wir fuhren ca. 25 km und genossen diese kleine Fahrradtour.
Nachmittags erledigten wir unseren Einkauf und später genossen wir den gemütlichen Abend im Wohnmobil!
17. August 2022
Am späten Morgen entsorgten wir das Grauwasser und die Chemietoilette wurde geleert. Das Frischwasser wurde wieder aufgefüllt und anschließend führen wir Richtung Deutschland. Alfred fiel ein, dass es in Andernach den weltweit größten Kaltwassergysir gab. Da wir schon seit längerem diesen besuchen wollten und er mehr oder weniger am Weg lag, fuhren wir nach Adernach.
Alfred hatte einen Stellplatz direkt am Rhein in Andernach entdeckt und dieser war unser Ziel.In Andernach angekommen fanden wir einen sehr kreativ gestalteten Bauwagen vor, der beim Stellplatz als Rezeption diente! Dieser war bei unserer Ankunft verlassen. Andere Gäste teilten uns mit, dass wir ruhig einparken konnten, die Dame von der Rezeption kommmt sicher bei uns vorbei. Leider hatten wir keinen Platz direkt am Rhein ergattert, doch der Platz, für den wir uns entschieden hatten, war wunderbar!
Als wir die Umgebung erkundeten, trafen wir die Dame von der Rezeption. Sie informierte uns, dass wir uns bis 18 Uhr jederzeit anmelden können und dass wir vorab die Karten für das Museum bzw. für die Schifffahrt zum Geyris erwerben sollten.
In dem Museum starteten wir mit einer imaginären Fahrt unter die Erde. Wir konnten viele interessante Exponate, wie vulkanische Gesteine, Schieferhöhlen und ein altes Bergwerk besichtigen. Es wurde anhand eines Projektes die Funktion eines Kaltwassergeysirs vorgestellt. Die wichtigste Komponente neben dem Wasser ist das Gas Kohlenstoffdioxid - CO². Das Gas steigt durch Ritzen und Spalten auf, trifft einige hundert Meter unter der Erdoberfläche auf Grundwasser und verbindet sich mit ihm. Das so entstandene Gas-Wassergemisch strömt in einen gebohrten Brunnen. Es dauert ca. 2 Stunden, bis dieser gefüllt ist. Das Kohlenstoffdioxid löst sich vollständig im Wasser auf und ist unsichtbar - ähnlich wie in einer Mineralwasserflasche.
Sobald das Wasser kein CO² mehr aufnehmen kann, bilden sich zunächst kleine, dann immer größer werdende Gasblasen. Diese brauchen Platz und verdrängen das Wasser an die Erdoberfläche.
Der Geysirbrunnen in Andernach hat einen Durchmesser von lediglich 15 cm. In der Hauptphase des Geysirsausbruches entstehen über 10 m lange Kolbenblasen, die das Wasser pulsierend aus dem Brunnen hinaustreiben - bis zu einer Höhe von 60 m.
Da wir nach dem interessanten Museumsbesuch noch Zeit hatten, marschierten wir zurück zum Wohnmobilstellplatz und bezahlten unsere Stellplatzgebühr in der Höhe von € 8,00/ Nacht.
Anschließend machten wir uns auf dem Weg zur Schiffsanliegestelle. Hier holte uns die MS Namedy ab und brachte uns zur Halbinsel Namedyer Werth zum Kaltwassergeysir. Nach ca. 20 Minuten kamen wir auf der Halbinsel an. Der Fußweg zur Ausbruchstelle war eben und beträgt ca. 250 m.
Wir entdeckten das Bollwerk, marschierten durch das Koblenzer Tor, den Mariendom, das historische Rathaus, die Hospitalkirche. Dieses Städtchen hat ein besonderes Flair und kann über eine 2.000jährige Geschichte zurückblicken.
Wir entschlossen uns spontan zum Restaurant "Zum Franziskaner" Essen zu gehen und aßen einen geschmorrten Schweinerücken, welcher einfach himmlisch schmeckte.
Nach dem Restaurantbesuch machten wir uns auf dem Weg zum "Runden Turm". Leider mussten wir feststellen, dass wir außerhalb der Öffnungszeiten ankamen. Doch wir hatten Glück! Als wir etwas ratlos vor dem Turm standen, verließ ein älterer Herr den Turm. Wir sprachen ihn an und er erklärte uns, dass heute nur die Vereinsmitglieder eine Sitzung haben und der Turm für Touristen schon geschlossen sei.
Wir dürften ziemlich enttäuscht ausgesehen haben, denn der Mann sagte plötzlich: "Wenn ihr nur Fotos machen möchtet, dann marschiert rauf! Zahlt im Vereinslokal € 2,00 für den Eintritt und sagst, der Chef hat es erlaubt, dann geht es in Ordnung!"
So marschierten wir die vielen Stufen bis zum Vereinslokal und erklärten ihnen, was der "Chef" gesagt hatte und zahlten € 2,00 pro Person und dann machten wir uns auf, den Turm mit den weiteren vielen Stufen zu erklimmen. Der wunderbare Ausblick in den abendlichen Stunden über Andernach war faszinierend und wir waren dankbar, dass es durch Zufall doch möglich war. Wir machten noch viele Fotos. Beim Abstieg, machten wir einen kurzen Halt beim Vereinslokal und bedankten uns nochmals für die Möglichkeit der Turmbesichtigung.
Wir gingen zufrieden und glücklich zum Wohnmobil zurück und konnten auf einen eindrucksvollen Tag zurückblicken.
Wohnmobilstellplatz Andernach:
Adresse: Scheidsgasse 26, 56626 Andernach
GPS: N50°26'30'' E 7°24'32''
ca. 80 Plätze, Parkgebühr € 8,00/Nacht, direkt am Rhein, nette Rezeptionistin, zentrale Lage zur Altstadt, Strom, Ver- und Entsorgung möglich
18. August 2022
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg in das ca. 300 km entfernte Bad Windsheim. Unser Ziel war der Reisemobilhafen "PhöniX". Die, die unsere Reisen verfolgen, wissen, dass wir diesen bereits im August 2021 besucht haben. Ja, wir haben uns entschlossen die dortige "Franken-Therme" mit dem Salzsee (26,9%iger Salzgehalt) für ein paar Tage der Erholung zu nutzen.
Wir haben vorab telefonisch reserviert, wo uns der Besitzer mitteilte, dass es bei unserer Ankunft eine Liste an der Eingangstür aufliegt, wo unser zugewiesener Platz aufgelistet ist.
Gegen 15 Uhr kamen wir am Wohnmobilhafen "PhöniX" an. Der Besitzer hatte uns den Platz Nr. 105 zugewiesen. Alfred parkte wieder perfekt unser Wohnmobil ein. Gegen 16:00 Uhr meldeten wir uns offiziell an der Rezeption an. Später kochten wir "Zucchini-Zwiebel-Nudeln" und genossen einen ruhigen Abend.
Reisemobilhafen "PhöniX in Bad Windsheim:
Adresse: 91438 Bad Windsheim, Bad Windsheimer Straße 7
GPS: N49°30'49'' E 10°25'0''
gebührenpflichtig, € 11,00 pro Tag + € 2,40 Kurtaxe pro Person und Tag, ca. 100 Plätzen saubere Sanitäranlagen, Ver- und Entsorgung, Strom und Frischwasser kostenpflichtig, Dusche € 0,50 für 4 Minuten
19. August 2022
Heute hatten wir wirklich lange geschlafen und daher marschierten wir erst gegen 12:00 Uhr zur Franken-Therme. Wir bezahlten unseren Eintritt in der Höhe von € 16,50 pro Person (Vergünstigung durch Gutschein Wohnmobilhafen) und genossen die Stunden in der Therme.
Unser erster Weg war dieses Mal nicht der Salzsee, sondern das Solebecken mit 12% Salzgehalt. Es war so entspannend und wir genossen das Gefühl der Schwerelosigkeit. Später marschierten wir wieder zum Salzsee, der einen Salzgehalt von 26,9% aufweist. Wir ließen uns im "Fränkischen Toten Meer" treiben und verbrachten eine wunderbare Zeit in dieser empfehlenswerten Therme. Im Thermen-Restaurant aßen wir Currywurst mit Pommes. Nach dem Essen entschlossen wir uns, die Therme zu verlassen und freuten uns auf unser wunderbares "Zuhause auf vier Rädern".
20. August 2022
Heute regnete es und wir machten uns auf dem Weg nach Hause. Am Heimweg besuchten wir "Walhalla" in Donaustauf, in der Nähe von Regensburg.Walhalla, ein riesiger Tempel, welcher von Säulen umgeben ist. Im Auftrag des bayrischen Königs Ludwig I. (reg. 1825-1848) wurde eines der bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler gebaut. Die Idee war, einen Gedächtnisort, an dem verdiente deutschsprachige Frauen und Männer gewürdigt werden, zu schaffen. Errichtet wurde der Bau durch den Architekten Leo von Klenze (1784-1864). Die Grundsteinlegung erfolgte 1830 und zwölf Jahre später, am 18. Oktober 1842, wurde "Walhalla" feierlich eröffnet. Inspiriert wurde der Architekt durch das Parthenon auf der Akropolis in Athen.
Wallhalla ist innen und außen mit kostbaren Marmor verkleidet und erhebt sich über einem gewaltigen gestuften Unterbau. Im Inneren sind entlang der Wände die Büsten und Gedenktafeln der ausgewählten "Wahlhallagenossen" aufgereiht - Herrscher, Feldherren, Wissenschaftler und Künstler.
Seit 1962 werden die ursprünglichen 96 Büsten in Abständen von fünf bis sieben Jahren wieder ergänzt. Die Auswahl erfolgt durch den bayrischen Ministerrat auf Empfehlung der Bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Wir parkten auf dem Parkplatz ein und entrichteten eine Parkgebühr in der Höhe von € 2,50. Nach einem kurzen Weg erreichten wir das imposante Gebäude. Wir erkundeten vorab den Außenbereich und waren fasziniert von dem Ausblick über das bayrische Land.
Nach dem Betreten der "Ruhmeshalle" bezahlten wir € 4,50,-- pro Person an Eintrittsgebühr und waren beeindruckt und fasziniert vom Inneren des Tempels.
Alfred und ich entschieden uns nach der Besichtigung von "Wallhalla" zur Heimfahrt, da das Wetter regnerisch war und sich eine weitere Nächtigung nicht wirklich rentierte.
Die Fahrt nach Hause verlief ruhig und wir kamen gegen 18:00 Uhr zu Hause an.
Die Reise hat uns doch gezeigt, dass nicht immer alles so läuft, wie wir das so wünschen. Doch wir selbst sind verantwortlich, wie unser Leben abläuft und es immer das Beste ist, aus jeder Situation das Beste zu machen! Manchmal nicht einfach, aber machbar!
Wir hätten nach unserer Reifenpanne abbrechen können, doch haben wir uns zur Weiterfahrt entschieden. Im nachhinein sagen wir: "Gott sei Dank!" So blicken wir wieder auf eine unvergessliche Reise mit tollen Erlebnissen und ja, auch Erlebnissen, auf die man verzichten könnte, zurück. Doch wie heißt es so schön: "Glück ist die Summe schöner Momente" - wir konnten eine beachtliche Summe an schönen Momenten sammeln.
Wir wünschen euch alles Liebe und Gute, passt auf euch auf,
Manuela und Alfred
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